Eine theoretische und empirische Analyse
Nach langjähriger, kontroverser Debatte hat der International Accounting Standards Board (IASB) im Juli 2009 einen International Financial Reporting Standard for Small and Medium-sized Entities (IFRS for SMEs) verabschiedet. Damit wird der IFRS, der an dem Informationsbedürfnis von Investoren auf organisierten Kapitalmärkten ausgerichtet ist, auf kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) übertragen. Sollte der IFRS for SMEs in die bilanzrechtliche Regulierung der EU und ihrer Mitgliedstaaten übernommen werden, wären Millionen von europäischen Unternehmen betroffen, mit gravierenden Folgen für Ihre Rechnungslegung.
Der DGRV hat mit Unterstützung der deutschen Genossenschaftsverbände eine Studie in Auftrag gegeben, die den Nutzen internationaler Rechnungslegungsregeln für den Mittelstand analysiert. Basis der Studie ist eine umfassende empirische Untersuchung von 1,1 Millionen Unternehmen aus 28 verschiedenen europäischen Staaten. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die KMU-Rechnungslegung ist sehr stark an den landesspezifischen Rahmenbedingungen ausgerichtet und deshalb europaweit sehr unterschiedlich geprägt. Eine weitere Zwangsvereinheitlichung auf Basis des IFRS for SME ist deshalb nicht sinnvoll und für die mittelständischen Bilanzersteller mit erheblichen Nachteilen verbunden. Außerdem wird die Eignung des IASB in Frage gestellt. Rechnungslegungsstandards für den Mittelstand sollten von einem demokratisch legitimierten, in Mittelstandsfragen kompetenten Gremium entwickelt werden.
Ein Vorschlag zur Modifizierung von IAS 32
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