Knapp ein Drittel plant keine neuen Projekte, dafür mehr Neugründungen von Nahwärmegenossenschaften
Das Ergebnis der aktuellen DGRV-Jahresumfrage unter den Energiegenossenschaften ist weiterhin alarmierend: Mehr als 30 Prozent der 847 Energiegenossenschaften in Deutschland planen 2022 keine neuen Projekte. Die von der Ampelkoalition angestrebte Dynamisierung der Energiewende ist bisher nicht bemerkbar. Ein wenig positiver zeigt sich die Branchenstimmung bei der Solarstromerzeugung. Im Vorjahr planten noch 38 Prozent Projekte in diesem Bereich, jetzt sind es immerhin 41 Prozent. Vergleicht man dies jedoch mit den 54 Prozent aus dem Jahr 2020, so kann von einem dynamischen Aufschwung nicht die Rede sein.
Eine anhaltend positive Entwicklung zeigt sich jenseits des Stromsektors: Neugründungen von Nahwärmegenossenschaften lassen sich konstant erkennen. Sie begründen auch einen neuen Trend: Seit sieben Jahren ist die Kategorie „Energie und Umwelt“ wieder Spitzenreiter unter den Gründungsbereichen. Insgesamt 29 Gründungen wurden hier verzeichnet. Erstmals wurde in der Umfrage nach den primären und sekundären Wärmequellen gefragt. Biogas und feste Biomasse wie etwa Holzhackschnitzel machen den Großteil der primären Wärmequellen aus. Doch auch industrielle Abwärme und Solarthermie werden zumindest als sekundäre Wärmequelle genutzt. Die Wärmenetze sind mit einer durchschnittlichen Länge von 5.000 Metern eher klein.
Die 220.000 Mitglieder der 847 Energiegenossenschaften haben mehr als 3 Mrd. Euro in erneuerbare Energien investiert und 2021 mehr als 8 TWh sauberen Strom erzeugt. Damit wurden etwa 3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente im Strombereich vermieden. Hinzu kommen 110.000 Tonnen vermiedener CO2-Äquivalente im Wärmebereich durch die Versorgung von ca. 18.000 Haushalten durch genossenschaftliche Wärmenetze.
Die gesamte DGRV-Jahresumfrage Energiegenossenschaften 2022 zum Download gibt es hier:
Am 8. Juli 2022 hat der Bundesrat das sogenannte Osterpaket verabschiedet. Dieses umfasst u.a. zahlreiche Neuregelungen im bestehenden Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2021) sowie das EEG 2023.
Einen Überblick der zentralen Inhalte zur Bürgerenergie, Photovoltaik und Wasserkraft finden Sie hier.
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