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DGRV-Jahresumfrage Energiegenossenschaften 2025


Motivation für eine regionale Energiewende 

9. September 2025


Die aktuelle Umfrage unter den 998 im DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband organisierten Energiegenossenschaften unterstreicht: Energiegenossenschaften sind zentrale Akteure der dezentralen Energiewende – lokal vernetzt und getragen von der Überzeugung, dass nachhaltige Energieversorgung eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Die meist ehrenamtlich tätigen Verantwortlichen motiviert der Beitrag zum Klimaschutz und zur regionalen Wertschöpfung, zwei wichtige Pfeiler für eine regionale Energiewende. Für sie steht nicht die Dividende im Vordergrund, sondern die nachhaltige Entwicklung ihrer Region. 

Durch die regionale Verankerung stärken Energiegenossenschaften die lokale Gemeinschaft. Das gelingt zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen, wie etwa den örtlichen Handwerksbetrieben oder den Volksbanken und Raiffeisenbanken. Aber auch die Zusammenarbeit mit den Kommunen ist für viele Energiegenossenschaften wichtig. Die Menschen vor Ort profitieren von wirtschaftlichen Vorteilen und haben als Mitglieder ein aktives Mitspracherecht. Dies sorgt für Akzeptanz und Vertrauen, indem zusammen und demokratisch über die Projekte und ihre Ziele gesprochen wird. 

Energiegenossenschaften sind meist im ländlichen Raum beheimatet und dort vielfältig aktiv. Mit ihren Projekten tragen sie zur regionalen Wertschöpfung bei. 80 Prozent installieren und betreiben Solarstromanlagen. 25 Prozent erzeugen Strom in Windparks. Neben diesen Geschäftsfeldern betreiben Energiegenossenschaften vermehrt auch Wärmenetze (28 Prozent) und Stromspeicher (20 Prozent) oder realisieren Projekte im Bereich der Elektromobilität (22 Prozent). 

Allerdings können Energiegenossenschaften ihr Potenzial zur regionalen Versorgungssicherheit noch nicht ausschöpfen. Besonders herausfordernd bleibt die Umsetzung regionaler Stromangebote. Obwohl fast die Hälfte bereits Strom liefert (40 Prozent), erfolgt dies entweder in einzelnen Gebäuden, in gesonderten Stromlieferverträgen oder über den überregionalen Stromhandel. Fehlende gesetzliche Rahmenbedingungen, etwa beim sogenannten Energy Sharing, erschweren flexible und bürgernahe Lösungen. Dennoch setzen die Genossenschaften zunehmend auf Zukunftstechnologien wie Stromspeicher, um erneuerbare Energie bedarfsgerecht verfügbar zu machen.

Die 998 Energiegenossenschaften mit ihren 220.000 Mitgliedern haben insgesamt 3,6 Mrd. Euro in erneuerbare Energien investiert und in 2025 rund 8 TWh sauberen Strom erzeugt. Damit wurden etwa 3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente im Strombereich vermieden.


Die gesamte DGRV-Jahresumfrage Energiegenossenschaften 2025 zum Download gibt es hier:

DGRV-Jahresumfrage Energiegenossenschaften 2025

 

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