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Konsultation der EU-Kommission zum europäischen Strommarktdesign


Die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften begrüßt die Überarbeitung des europäischen Strommarkts, fordert aber Entlastungen für kleine und mittlere Unternehmen

20. Februar 2023


Bis 13. Februar 2022 lief die Konsultation der Europäischen Kommission zum zukünftigen Design des europäischen Strommarkts. Ein neues Strommarktdesign ist vor dem Hintergrund der gestiegenen Energiepreise durch die Abhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe und dem Krieg in der Ukraine sowie dem fluktuierenden Angebot an Sonnen- und Windstrom notwendig. Neue Vergütungsmodelle sollen die Energiemärkte weniger anfällig für kurzfristige Schwankungen machen und gleichzeitig mehr Flexibilität bei der Erzeugung wie auch beim Verbrauch von Energie schaffen.

Sowohl die Energiekrise als auch die diskutierten – teils komplexen – Marktinstrumente haben speziell Einfluss auf die Handlungsfähigkeit von Energiegenossenschaften am Markt. Im Rahmen der Befragung hat sich die Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV in Abstimmung mit anderen Organisationen eingebracht, um die besondere Bedeutung der kleinen und mittleren Akteure für das Gelingen der Energiewende und ein funktionierendes Stromsystem hervorzuheben.

Wir sprechen uns gegen die verpflichtende Einführung von komplexen Strommarktinstrumenten aus und fordern Ausnahmeregelungen für kleine und mittlere Anlagenbetriebe. Bei falscher Ausgestaltung der vorgeschlagenen Marktinstrumente besteht die Gefahr, dass diese Betriebsgesellschaften vom Markt ausgeschlossen werden. Die Idee der Europäischen Union, neue Verträge auf Grundlage des geringsten Preisgebots zu vergeben, bedeutet einen klaren Nachteil für kleine und mittlere Unternehmen. Für diese werden auch zukünftig staatliche Sicherheitsgarantien notwendig sein.

Mit dem Energy Sharing gibt es auf europäischer Ebene bereits ein Instrument, welches die Schaffung von Flexibilität im Strommarkt anreizen könnte. Durch die Verbindung von regionaler Erzeugung und regionalem Verbrauch in Echtzeit verringern sich zusätzlich die notwendigen Investitionen in den Netzausbau. Die Umsetzung des Energy Sharings in Deutschland ist deshalb eine unserer wichtigsten Forderungen an die Bundespolitik.


Unsere gemeinsamen Forderungen haben wir zusammen mit der europäischen Interessenvertretung REScoop.eu und dem Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) eingebracht. Die gesammelten Antworten werden nun von der EU-Kommission ausgewertet.

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