In Costa Rica unterstützen wir hauptsächlich das Nationale Genossenschaftsinstitut INFOCOOP bei der Prüfung des Genossenschaftssektors und den Regionalverband URCOZON beim Aufbau von geeigneten Netzwerkstrukturen. Ziele sind insbesondere der Ausbau von Dienstleistungen und die Förderung des Sektors allgemein, mit Fokus auf die Schaffung von nachhaltiger Beschäftigung und Einkommen.
Armut und extreme Armut liegen in Costa Rica auf einem hohen Niveau, insbesondere in ländlichen Gebieten. Während die Einkommensrelation zwischen den 10 Prozent mit den höchsten Einkommen und den 10 Prozent mit den niedrigsten Einkommen 2016 noch rund das 20-fache betrug, belief sie sich 2017 schon auf das 27-fache. In den Grenzregionen zu Panama bzw. Nicaragua im Norden des Landes liegt die Armutsquote laut staatlichem Statistikamt INDEC mit 26,8 Prozent mehr als vier Punkte über dem nationalen Durchschnitt. Der Genossenschaftssektor ist in der betroffenen Zone eine wichtige Säule für das wirtschaftliche Wachstum und bietet der Bevölkerung einen Zugang zu wichtigen Service- und Finanzdienstleistungen. Allerdings ist seine Arbeitsweise durch große Heterogenität und fehlende Vernetzung untereinander charakterisiert. Große Genossenschaften verschiedener Sektoren (Spar und Kredit, Energie) koexistieren mit einer Reihe von kleinen, oft schwachen Institutionen, die am Markt alleine häufig nicht konkurrenzfähig sind.
In Costa Rica arbeiten wir gemeinsam mit dem Regionalverband URCOZON am Aufbau von Netzwerken und dem Transfer von geeigneten Methoden aus Kolumbien. Ziel ist, durch Netzwerke sektoraler oder sektorübergreifender Art mehr Effizienz, Wachstum und Stabilität der integrierten Genossenschaften zu erreichen. Dies soll ebenso zu einer verbesserten Einkommens- und Beschäftigungssituation ihrer Mitglieder führen, die in vielen Fällen die kleinsten Produzenten in benachteiligten ländlichen Gebieten sind. Auf nationaler Ebene wird das Genossenschaftsinstitut INFOCOOP beim Aufbau einer wirkungsvollen Aufsichtsstruktur für den nationalen Genossenschaftssektor, insbesondere mithilfe von IT-Lösungen im Bereich der Finanzadministration, unterstützt.
Relevante Arbeitsbereiche sind:
Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
Das Genossenschaftsinstitut INFOCOOP ist eine staatliche Einrichtung mit der Aufgabe, Genossenschaften in allen Sektoren zu fördern (einschließlich Finanzierung), auszubilden, zu beraten und zu überwachen.
URCOZON ist ein genossenschaftlicher Regionalverband im Norden Costa Ricas. Er vereinigt Genossenschaften aller Branchen und Größenklassen und unterstützt sie mit Beratung, Ausbildung und Lobbying.
In Argentinien unterstützen wir die bestehenden landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbände. Durch den Austausch mit deutschen und brasilianischen Experten werden neue Anwendung zur Verbändearbeit entwickelt, Mitarbeiter vor Ort geschult und neue Beratungsstrukturen geschaffen.
MehrIm Rahmen des Coopsur-Projekts unterstützen wir in Bolivien die nationale Finanzaufsichtsbehörde bei der Betreuung des lokalen Sektors für Spar- und Kreditgenossenschaften, insbesondere mithilfe von IT-Lösungen und maßgeschneiderten Schulungen für eine verbesserte Prüfung und mehr Vertrauen.
MehrFür das CoopSur-Projekt berät der DGRV das Energieministerium bei der Prüfung und Aufsicht des Genossenschaftssektors, wobei sich die Leistungen in der aktuellen Projektphase auf den Transfer von IT-Lösungen beschränkt. Im Energiesektor kooperieren wir mit dem Energieministerium und dem Dachverband für Genossenschaften, um die Gründung von Energiegenossenschaften durch maßgeschneiderte Infomaterialien für Bürgerinnen und Bürger zu begünstigen.
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