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Fernwärmegipfel: Genossenschaftliche Nahwärmenetze als wichtiger Baustein der Wärmewende


Gemeinsame Erklärung von Politik und Verbänden für mehr Tempo beim Wärmenetzausbau

12. Juli 2023


Die aktuelle Debatte um die Zukunft der Wärmeversorgung in Deutschland macht deutlich, wie wichtig ein schneller Umstieg auf erneuerbare Wärme ist. Der Um- und Ausbau von Wärmenetzen stellt für das Gelingen der Wärmewende und das Erreichen der Klimaschutzziele einen entscheidenden Faktor dar. Auch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) und Bundesbauministerium (BMWSB) haben das Potenzial von Nahwärme erkannt und möchten den Ausbau von Wärmenetzen als Teil der Wärmewende voranbringen. Als Auftakt eines längeren Stakeholderprozesses luden sie am 12. Juli 2023 gemeinsam zum Fernwärmegipfel nach Berlin. Ein breites Bündnis aus Verbänden und Unternehmen, darunter auch der DGRV, einigte sich zusammen mit BMWK und BMWSB als Startschuss auf eine gemeinsame Erklärung.

Diese besagt, bestehende Fernwärmenetze zu dekarbonisieren und parallel pro Jahr 100.000 neue Wärmenetz-Anschlüsse herzustellen. Neben der Fernwärme sollen auch Nahwärmenetze ein wichtiger Baustein sein. Die gesteckten Ziele sind sehr ambitioniert und nur über einen gemeinschaftlichen Kraftakt zu erreichen. Bei der Lösung dieser herausfordernden Aufgabe können Genossenschaften eine bedeutende Rolle einnehmen. Bestes Beispiel sind die rund 200 genossenschaftlich organisierten Nahwärmenetze in Deutschland. Sie versorgen ihre Mitglieder schon heute mit klimafreundlicher und kostengünstiger Energie. Besonders in ländlichen Regionen, wo eine zentralisierte Versorgung aus technischen Gründen oder Kostengründen nicht geeignet ist, können Nahwärmegenossenschaften eine dezentrale Alternative bieten.

Insoweit ist es nach unserer Ansicht sehr erfreulich, dass die Nahwärmenetze in der Erklärung als eine bürgernahe Option genannt werden, um Wohnquartiere gemeinschaftlich mit klimaneutraler Wärme zu versorgen. Auch die wichtige Bedeutung einer Akteursvielfalt bei der Wärmewende wird in dem Papier herausgestellt, denn es braucht kommunale und bürgerschaftliche Initiativen gleichermaßen. Ebenso begrüßen wir den Punkt, dass die Bioenergie auf absehbare Zeit weiterhin zur Wärmeversorgung beitragen soll. Gleichzeitig sind noch viele Fragen zu klären, insbesondere zu den Rahmenbedingungen sowie zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten.

Wir freuen uns deshalb darauf, mit unserer Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV die beiden Ministerien beim weiteren Prozess begleiten zu dürfen. Wir werden uns bei den geplanten Workshops weiter dafür einsetzen, dass die Perspektive kleiner und insbesondere genossenschaftlicher Wärmenetzbetreibender Eingang in die Diskussionen findet und ihre Bedürfnisse besondere Berücksichtigung finden. Nur unter den richtigen Rahmenbedingungen können die Genossenschaften auch in Zukunft ihren Beitrag zur Wärmewende leisten.


Die Pressemitteilung seitens des BMWK finden Sie hier und die gemeinsame Erklärung hier.

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